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Pseudonym oder bürgerlicher Name?

Vielleicht ist es dem einen oder anderen schon aufgefallen: Der Roman Kretische Reise ist offiziell von zwei Autoren geschrieben – von Stephan Martin Meyer und von Stephano. Und wer sich jetzt fragt, was der Unsinn jetzt schon wieder soll, findet in den nächsten Zeilen eine hoffentlich schlüssige Erklärung.

Ursprünglich komme ich aus dem Kinderbuchbereich. Für den Gerstenberg Verlag habe ich mehrere Kindersachbücher geschrieben, aber auch in anderen Verlagen und Anthologien habe ich schon Texte unter meinem bürgerlichen Namen veröffentlicht. Außerdem habe ich in den letzten Jahren mehrere Kinderbücher und einen Jugendroman im Selfpublishing unter meinem bürgerlichen Namen Stephan Martin Meyer veröffentlicht.

Der aktuelle Kreta-Roman!

Als ich dann vor drei Jahren auf die Idee kam, eine schwule Buchreihe zu schreiben und herauszubringen, stellte sich für mich die große Frage, unter welchem Namen ich diese veröffentlichen sollte. Schwule Bücher mit der einen oder anderen Sexszene sind etwas anderes als Kinderbücher, und es gibt keinerlei Überschneidungen, weder bei den Inhalten, noch bei den Käufer:innen noch bei der letztendlichen Zielgruppe, den Leser:innen. Und um Verwechslungen zu vermeiden, um zu verhindern, dass begeisterte Mütter und Väter, Omas und Opas nach der Lektüre eines meiner Kinderbücher auf die Idee kommen, sich weitere Bücher dieses Autors zu kaufen, um dann mit hochrotem Kopf schwule Sexszenen zu lesen, habe ich mich für ein Pseudonym entschieden. Damit habe ich eine klare Trennung zwischen den Kinder- und Jugendbüchern auf der einen und den schwulen Romanen auf der anderen Seite geschaffen.

Nun hat sich in den letzten Wochen aus dieser klaren Abgrenzung eine neue Herausforderung für mich herauskristallisiert: Ich habe eine neue Leserschaft für die schwulen Romane gewonnen und hatte schon eine treue Leserschaft für die Kinderbücher. Aber der neue Roman Kretische Reise ist schließlich für beide Gruppen geeignet. Auf der Kinder- und Jugendbuchseite meine ich dabei natürlich die Eltern, die diese Bücher in der Regel kaufen. Die Frage war: Wie erreiche ich mit meiner Neuerscheinung möglichst viele Leserinnen und Leser?

Eine Weile habe ich überlegt, den Roman unter dem Pseudonym Stephano zu veröffentlichen, denn schließlich geht es ja unter anderem auch um eine schwule Thematik. Dann habe ich aber gesehen, dass es in diesem Roman nur eine einzige Sexszene gibt, die zudem in keiner Weise mit dem zu vergleichen ist, was man in GayStorys lesen kann. Sollte ich dann vielleicht doch lieber unter meinem bürgerlichen Namen Stephan Martin Meyer veröffentlichen?

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Ich habe Freund:innen und Kolleg:innen gefragt, ich habe mich umgesehen, wie andere Autor:innen diese Frage lösen. Und je mehr ich fragte, desto mehr Antworten bekam ich. Dabei lag die einfachste Lösung schon lange vor mir: Ich bin beides, ich bin Stephan Martin Meyer und ich bin Stephano. Diese beiden Identitäten, die keineswegs schizophren sind, verschwimmen an den Rändern immer wieder. Am klarsten sind sie natürlich, wenn ich längere Passagen über Sex schreibe oder wenn ich eine Geschichte für Kinder entwickle. Aber beides ist hier nicht der Fall. Und auf ein weiteres Pseudonym hatte ich wirklich keine Lust. Denn die Marketingarbeit mit zwei Pseudonymen ist schon anstrengend genug.

Also habe ich mich entschieden, den Roman unter beiden Namen zu veröffentlichen. Ich habe zwar keine Ahnung, ob das marketingtechnisch Sinn macht, ob ich damit mehr Umsatz und Verkaufszahlen generiere, aber es fühlt sich einfach besser an. Und es hat sich auch noch niemand darüber beschert.

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