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Allgemein Buchvorstellung

Bryan Washington und der Kampf ums Überleben

Bryan Washington: An einem Tisch

Ja, in diesem Roman von Bryan Washington geht es um schwulen Sex. Und das nicht zu knapp!
Cam ist der schwule Held der Geschichte. Als sein Freund stirbt, kehrt Cam an den Ort seiner Kindheit und seiner Teenagerzeit zurück. Nach Huoston, Texas. Das scheint auf den ersten, den europäischen Blick erst einmal nicht der geeignet Ort für einen schwulen Mann zu sein. Doch alles fügt sich, alles hat einen Sinn.
Er, der seine Eltern schon in der Jugend verlor, hat eigentlich keinen richtigen Ankerpunkt in diesem Ort. Doch da ist dieser eine Freund, TJ, ein ehemaliger Kumpel aus der Schulzeit, dessen Eltern eine Bäckerei betreiben.

Schwuler Sex im Roman

Es ist die warmherzige Aufnahme durch den Freund der Vergangenheit, bedingungslos und aufgeschlossen, die mich in den Bann gezogen hat. Kontrastiert wird diese Welt von dem schier unstillbaren Bedürfnis nach Sex, das sich bei Cam in ständigen Begegnungen manifestiert. Im Grunde fickt er mit jedem. Überall. Wahllos. Und es dauert eine Weile, bis man kapiert, dass genau dieser Sex die Verarbeitungsstrategie ist. Irgendwie muss Cam mit dem dem Tod seines Freundes schließlich klarkommen.

Bryan Washington hat mit An einem Tisc inhaltlich einen tiefgründigen Roman geschaffen, der sprachlich immer wieder irritiert. Die Derbheit wirbelt den Leser und die Leserin stetig durcheinander und lässt keine Ruhe aufkommen. Und das ist vollkommen angemessen, denn wer einen sehr nahen Menschen verliert, kommt nicht zur Ruhe. Zumindest nicht, solange man den Abschied nicht abgeschlossen hat. Und das kann mitunter lange dauern. Nur wer sich den Herausforderungen des Lebens stellt, kann sie irgendwann überwinden. Und das funktioniert nur im Gemeinsamen mit anderen Menschen. Wer allein ist, hat verloren.

Der Klappentext

„Nach dem tragischen Verlust der Liebe seines Lebens hadert Cam mit allem, fühlt sich gestrandet und weiß nicht, wohin mit sich – und schottet sich gegen jegliche Hilfe, jegliche Zuneigung ab. Als er in Houston seinem alten Jugendfreund TJ über den Weg läuft, erfährt er, dass dieser immer noch im kleinen Restaurant seiner Eltern arbeitet, als Koch. Und nach und nach gelingt es dem warmherzigen und hartnäckigen TJ, Cam wieder ins Leben zurückzuholen, indem er ihn ins Familiengeschäft einbindet, ihn wieder zum Kochen bringt und ihm einen Weg zeigt, sich mit seiner Vergangenheit zu versöhnen. Wie sagt man so schön: Liebe geht durch den Magen.“

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Der Autor

Bryan Washingtons Prosatexte und Essays erschienen u. a. in der New York Times, dem New York Magazine, Buzz Feed und One Story. Sein Schreiben wurde mehrfach ausgezeichnet: Für sein Debüt Lot, eine Kurzgeschichtensammlung, erhielt er den Dylan Thomas Prize, er war einer der Gewinner des National Book Award in der Kategorie “5 Under 35” und Preisträger des Ernest J. Gaines Award for Literary Excellence. Sein Romandebüt Dinge, an die wir nicht glauben ist in den USA ein Bestseller und wird als TV-Serie verfilmt. Er lebt in Houston, Texas.

Der Übersetzer

Werner Löcher-Lawrence ist u. a. der Übersetzer von John Boyne und Hilary Mantel und übersetzte für Kein & Aber Gabriel Krauze und Lisa McInerney


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