J Walther ist schon sehr lange in der queeren Literaturszene aktiv, ihre erste Veröffentlichung datiert auf 2008. Neben ihren eigenen Veröffentlichungen in Form von Romanen, Erzählungen und Kurzgeschichten, war sie auch schon als Herausgeberin aktiv. Ihre Themen sind Coming-of-Age, Krankheit und Trauer oder Queer-Sein auf dem Land. Selten schweift sie auch in andere Genre jenseits der Gegenwartsliteratur ab.
Darüber hinaus organisiert und moderiert sie seit 2021 die Online-Lesereihe #allabendlichqueer, deren Fan sie auch ist.
„In all den Jahren als Autorin konnte ich viele spannende Autor*innen und Leser*innen kennenlernen und mich mit ihnen austauschen.“
Schreibst du unter Pseudonym? Und wenn ja: Warum?
Unter meinem richtigen Namen, nur schlug mein erster Verlag vor, den Vornamen abzukürzen. Das gefiel mir dann so gut, dass es dabei blieb.
Wo kommst du her, wo lebst du heute und/oder wo würdest du gerne leben?
In der Tat wohne ich in meinem Geburtshaus, welches seit fünf Generationen in der Familie ist, und möchte auch nicht wirklich wo anders leben. Okay, zu einem Zweitwohnsitz in der Mittelmeerregion würde ich nicht nein sagen. Aber ich bin mit meiner Heimatregion sehr verbunden.
Wer bist du, wie definierst du dich und/oder wer würdest du gerne sein?
Ich bin eine Person mit verschiedenen Seiten und Interessen. Es gibt Menschen, die das verwirrt oder die diese widersprüchlich finden, aber ich bin mit mir und meiner Persönlichkeit im Reinen.
Für wen schreibst du?
Für mich brauche und liebe ich das Schreiben, allerdings würde ich für mich nur einzelne Szenen oder Fragmente schreiben – dass Schreiben einer kompletten Handlung mache ich für die Leser*innen.
Wer oder was motiviert dich zum Schreiben?
Die Motivation, Ideen oder Fragmente/Szenen aufzuschreiben, kommt aus mir selbst, aber da ich sehr langsam schreibe, ist das Schreiben eines kompletten Textes für mich nicht so leicht.
Wo oder in welchem Kontext schreibst du am liebsten/besten?

Am liebsten schreibe ich in meinem Garten, aber auch im Zug oder meinem Bett sind gute Orte. Ich habe lange nur mit der Hand geschrieben, dann aus Zeitgründen am PC, aber jetzt schreibe ich wieder viel mit der Hand und spreche es dann ein.
Was ist das Besondere an deinen Texten und Figuren?
Meinen Texten wird etwas Besonderes nachgesagt, es wird manchmal als eigene Welt oder „Insel“ bezeichnet. Ich denke, sie bringen in die queere Literatur viel Elemente ein, wie Leben auf dem Land, Naturbilder oder Pflege/Trauer. Auch sprachlich lege ich auf Vielfalt und eine schöne Sprache wert.
Auch meine Figuren sind sehr realistisch und vermitteln keine überzogenen Ideale.
Warum sollte ein:e Leser:in deine Bücher in die Hand nehmen?
Wer auf der Suche nach besonderen Settings und Geschichten in der queeren Literatur ist, ist bei meinen Büchern richtig, sollte aber auch bereit sein, zwischen den Zeilen zu lesen und kein Problem mit eher kürzeren Texten haben.
Erzähl doch bitte ein wenig über deinen letzten Roman (oder über das Buch, das du von deinen Büchern am liebsten magst).

Zuletzt ist im Dezember 2024 mein Kurzroman „Herbstnovelle“ erschienen, eine (späte) Fortsetzung meines zweiten Romans „Im Zimmer wird es still“ (Gmünder-Verlag 2011). Herbstnovelle ist eine Geschichte über Krankheit, Verlust, Trauer und den Mut eine neue Liebe, die aus Freundschaft entsteht, zuzulassen.
Welche Bücher sind von dir bereits erschienen?
Von mir sind vier Romane und ein Kurzroman erschienen, darunter mein Debüt, der Coming-Of-Age-Roman „Benjamins Gärten“ (Debüt-Verlag 2010), aus dem ungeplant eine lose Reihe geworden ist – u.a. „Phillips Bilder“ oder die Erzählung „Anna & Eva“. Daneben sind zehn Erzählungen und Kurzgeschichten-Bände erschienen sowie Beiträge in über 20 Anthologien.
Mit meiner Partnerin habe ich die kleine Reihe „Weihnachtsküsse“ veröffentlicht und drei Anthologien selbst herausgegeben, darunter die erste lesbische Märchenanthologie.
Woran arbeitest/schreibst du gerade?
Zur Zeit schreibe ich an einer Kurzgeschichte, die sich mit der Antike und der Legende vom Minotaurus befasst, die hoffentlich bald als eBook erscheinen kann.
Was ist die schönste Rückmeldung eines/einer Leser:in gewesen, die du bekommen hast?
Über die Jahre habe ich so viele wunderschöne Rückmeldungen bekommen, dass ich da wirklich keine hervorheben kann. Auf meiner Homepage zitiere ich einige. Ich bin immer wieder erstaunt, was Leser*innen meinen Büchern entnehmen oder was sie ihnen geben.
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